Max, oder wie so etwas von so was kommt. Eine Vermehrung und ihre Folgen bis zum Prozess, und unberechtigte Medienschelte für eine ganze Rasse.
Wir hatten Sie ja bereits über den Wechsel des Namens, vom Perro de Presa Canario zum Dogo Canario, informiert. Einige benutzen immer noch den alten Namen, aus zum Teil unterschiedlichen Gründen.
Einige der Gründe kann man akzeptieren, bei anderen kommt einfach nur der Verdacht auf, dass man dies macht, damit man sich an keinen Standard einer Rasse halten muss. Also als eine Art Freifahrtschein, auf Grund der Verwirrung die man mit den Namensspielchen stiftet.
Selbst der VDH fällt auf solche Verwirrungen rein, und stellt für einen Mischling mit annullierten (also ungültigen) Papieren neue Papiere aus. (Siehe Unterthema “VDH leitimierter Betrug”)
Nun nehmen wir mal Züchter R., der züchtet mit seiner Lebensgefährtin Frau L. vorgeblich Presa Canarios. Züchter R. ist nebenbei noch Hundegutachter und hat auch einen Verein, den Presa Canario Working Club, dessen Gründer, erster Vorsitzender und Züchter er ist (wie bei den anderen Betrugsfällen auch, zeigt sich auch hier wie gut es ist, wenn man sich seine eigenen Papiere machen kann). Aber zu diesem Verein kommen wir im Thema „Anspruch und Wirklichkeit“ noch.
Also Max ist ein angeblicher Presa Canario und gehörte Gerald Potz, dem Chefredakteur des Magazins „Wuff“. Damit war Max der neue „Wuff“-Redaktionshund. Herr Potz war auch im Verein des Züchters engagiert. Er führte in das „Wuff“-Forum sogar eine Presa Rubrik ein und war mit einem Amt im Presa Canario Working Club bedacht. Züchter R. hatte plötzlich richtig viel Aufmerksamkeit und Werbung. Schön für ihn, aber für uns und die Rasse weitgehend ohne Bedeutung. Man kann fragen warum unbedingt mit einem alten Namen, warum nicht den korrekten, aber auf den Kanaren nennen fast alle FCI-Dogo Canario-Züchter den Hund auch nur Presa.
Eigentlich gibt es dabei nur ein Risiko, denn eine seltene Rasse die plötzlich bekannt wird, läuft Gefahr dass man zu schnell zu viele Hunde züchten will um die Nachfrage zu befriedigen. Aber bei einer Rasse kann man nicht einfach das Montageband wie beim Auto schneller stellen. Man muss Zuchttiere haben die auch wirklich echt sind, da ist sie wieder die Frage, woher sollen die kommen, die echten Dogo Canarios.
Aber zurück zu unserem Thema, letztes Jahr erschien in der „Wuff“ ein Abschiedsbrief vom Redaktionshund Max. Herrchen und Hund passten nicht zusammen. Zuvor war Herrchen schon aus dem Verein des Züchters gegangen und die bevorzugte Presa-Ecke verschwand aus der Öffentlichkeit.
Was hat das mit der Rasse zu tun?
Nun, in diesem Abschiedsbrief in einer Hundezeitung steht praktisch eine Warnung vor der Rasse Presa Canario. Es ist zugleich eine Rassebeschreibung, der Autor schreibt für den Hund, also Herr Potz für Max z.B.:
„Außerdem ist es mir wichtig, Euch ein bisschen von meinem Wesen zu erzählen, über das es kaum Literatur gibt. Und das Wichtigste ist doch eine gute Beziehung zwischen Hund und Halter – und Voraussetzung dafür ist, das Wesen eines Hundes und einer Rasse zu kennen.“
„Wie ihr wisst, bin ich ein aus Bayern stammender Presa Canario….“
Nein Max, tut uns leid für die Unterbrechung, aber das bist Du nicht. Du bist ein Mischling, und dazu nicht mal ein gelungener. Denn in vielen Deiner Familienmitglieder stecken Wesensdefizite. Aber Dein Züchter hat auf Optik gezüchtet, nicht auf Wesen und Charakter.
„Meine Vorfahren waren spanische Wachhunde, die Haus und Hof bewacht haben. Nun, das liegt mir auch im Blut, und es gefällt mir. Dennoch, so wirklich tapfer bin ich auch nicht. Ich schlage keine Eindringlinge in die Flucht. Dafür ist mein schreckhaftes und unsicheres Wesen verantwortlich. Ich habe zwar eine große Klappe, aber wenn einer „Buhhh“ macht dann bin ich weg. Ich fürchte mich auch bei jedem ungewöhnlichen Geräusch.“
„So, jetzt ist es raus! Ich musste das mal los werden, denn sonst entscheiden sich noch mehr Leute für meine Rasse und sind dann unglücklich. Es stimmt, ich besteche mit meiner Schönheit und ziehe alle in meinen Bann. Aber meine inneren Werte kennt ihr nicht.“
Wie gesagt Max, das ist genau Dein Problem, Du wurdest ohne Ãœberlegung und Rücksicht auf Wesen und Charakter nur auf Deine „Schönheit“ gezüchtet. Nur eben diese Optik ist ein Beweis dafür das Du kein Presa Canario bist. Deine inneren Schwächen, sind auch die Schwächen einer schlechten Zuchtauswahl und Mischung. Man kann nicht einen einzelnen Hund, als Maßstab für eine Rasse nehmen, und schon gar nicht wenn dieser Hund von einem Züchter stammt der Rassen mischt. Es folgen noch weitere beklagenswerte Beschreibungen eines mit seinem Hund überforderten und unglücklichen Halters samt seinem Hund. Auch der Züchter und dessen Beratungsehrlichkeit spielen noch eine Rolle.
Nur das eigentliche Problem wird nicht angesprochen. Denn das Problem ist seine Herkunft. Seinen Großvater lernen Sie im nächsten Thema, „Enrico, der Betrug“ kennen.
Aber Max ist ein trauriges Beispiel wie Fehler einzelner, hier der Zucht Bavarian Presa, einer Rasse schaden können. In unserer heutigen Zeit, mit Rassegesetzen, durch BILD aufgehetzten und verängstigten Menschen, führen solche Fehler schnell zu Konsequenzen für die ganze Rasse und alle Halter. Wie Sie in unserem Thema Hundegesetze nachlesen können, geht so etwas ganz schnell. Irgendwann sitzen dann „Fachleute“ zusammen und mit der „Wuff“-Ausgabe auf dem Tisch, wird anhand von Max die Rasse als wesensschwach und somit bedrohlich angesehen.
Irgendwann liest jemand diesen Artikel (das Magazin „Wuff“ hat ein gutes Internetportal mit Archiv der Berichte) von Max, und entdeckt seinen Drang die Welt zu informieren, schon stehen diese angeblichen „Charaktereigenschaften“ in Wikipedia. Dort lesen dann alle Uninformierten, also vor allem auch der ortsansässige Veterinär, Ordnungsamtmitarbeiter, und die werten Ministerialdirigenten in den Ministerien unserer Länder, die „schreckliche“ Wahrheit über die Rasse.
Dann fragen sie ein wenig rum was ein Presa Canario ist, und stoßen auf die Auskunft der FCI:
Schon ist auch der Dogo Canario mit auf der Anklagebank, Danke Herr R., Herr Potz, und all denen welche weiter fröhlich an dem Ausbau des Schadens arbeiten.
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